Yoga - Uraltes Wissen im Wellnesstrend

Was ist Yoga wirklich? Bis vor ca. einem Jahr existierte Yoga noch ziemlich unbeschadet vom Massenwahn, doch inzwischen ins allgemeine Wellnessangebot aufgenommen und von gewinnorientierten Anbietern entdeckt, wird Yogazubehör von Ketten wie Aldi und Tschibo vermarktet.

In der heutigen Zeit, wo täglich neue Bewegungsrichtungen, Sport- und Therapiearten entstehen, hat Yoga längst einen Platz, nicht nur in den klassischen Yogazentren, sondern auch in Fitnessstudios, Vereinen und Wellnesshotels.Leider wird Yoga somit auf eine rein körperliche Ebene gebracht und die eigentliche Essenz, das wahre Yoga, geht verloren.

Yoga-Zentrum Birgit Lindenberg

Asana: der Berg: das Asana stärkt die rumpfaufrichtende Muskulatur und verbessert die Haltung, bewirkt Konzentration und Zentriertheit

Was ist Yoga wirklich?

Das Wort "Yoga" (Sanskrit) geht zurück auf die indogermanische Wurzel "Yuj" und ist verwandt mit dem lateinischen jugum= das Joch. Yoga bedeutet Anschirren, Anjochen.

Es bedeutet auch Anschirren und Zusammen- bringen von mehreren Pferden vor einem Streitwagen. In der Zeit ca 1500 Jahre v.Chr. wurde Indien von Indoariern erobert. Somit waren die damals üblichen Streitwagen mit Rössern der wichtigste Besitz. Neben der Kunst, die Streitwagen zu lenken und die Pferde zu bändigen, brachten die Eroberer eine Geistesdisziplin mit, die sie Yoga nannten. So wie ein wildes Pferdegespann vor einem Wagen gebändigt werden muß, zeigt Yoga Methoden auf, "die wilden Rösser der Sinne zu bändigen" und vor den Wagen zu spannen. Der Wagen symbolisiert den Körper. Der Wagenlenker jedoch ist der Geist, der bestimmt, wohin sich Körper und Sinne bewegen sollen. Ein Yogi ist somit ein Mensch, der die absolute Kontrolle über seine Sinne, Emotionen und den Körper hat. Er reagiert nicht mehr, er agiert.

Ein anderer Aspekt und der für mich wichtigste Aspekt ist: Zur Einheit bringen, vereinigen.

Denn in unserem täglichen Leben agieren wir in der Aussenwelt, sind beschäftigt mit Vielem, unkonzentriert, zersplittert...


Yoga ist der Weg nach innen, in die Ruhe, in die Zentriertheit und bewirkt nach längerem Üben, daß wir uns wieder verbunden fühlen mit unserem Zentrum, mit unserem Wesenskern.

Yoga ist "religio" (Religion im wahren Sinn bedeutet Rückbindung), Rückbindung an unseren inneren Wesenskern, an die Seele. Dieser innere Wesenskern, heute auch oft Höheres Selbst genannt, ist optimal, moralisch gut, kraftvoll, weise, kreativ und zeigt uns immer den für uns richtigen Weg.

So beschreibt der Yoga-Weg, wie wir uns wieder rückverbinden können, zentrieren, um unser optimales Potential zu verwirklichen. Dazu gilt es natürlich, die Sinne, die uns ablenken in die Aussenwelt, zu kontrollieren. Die Reize, die heute immmer stärker werden und die den Menschen vorgaukeln, glücklich zu werden, wenn sie ihrer Gier nach materiellem Besitz, Macht, Genuß und Sex nachgeben, werden für den Yogaübenden weniger eine Versuchung darstellen, weil er weiß, daß diese Dinge nur eine kurze Befriedigung bringen können. Wahres Glück erfahren wir nur , wenn wir in Kontakt mit unserer Quelle sind.

Und so können wir die äußere Welt gemäßigt und bewußt genießen, jedoch ohne an ihr verhaftet zu sein, ohne abhängig zu sein. Hat man diesen oft langen Weg geschafft, sieht man die Welt und sich selbst aus einer Distanz heraus, ohne allzusehr identifiziert zu sein. Man sieht die Wahrheit hinter allem. Man ist in Kontakt mit seinem Höheren Selbst, mit der Quelle aller Dinge.

Die Belohnung ist tiefe Entspannung, Ausgeglichenheit, Weisheit, innerer Friede, Gesundheit und Freude. Letztendlich erlangen wir Selbstverwirklichung.

Die Yoga-Wege und die acht Stufen des Raja-Yoga

Die Yoga-Wege

Die drei klassischen Yoga-Wege, die in der Bhagavad-Gita,dem heiligsten Buch Indiens (entsprechend unserer Bibel) beschrieben sind:

- Karma-Yoga: Weg des selbstlosen Handelns

- Bakti-Yoga: Weg der Hingabe

- Jnana-Yoga: Weg der Erkenntnis

Diese drei Wege entsprechen der Dreigliederung Körper, Seele, Geist.

Karma-Yoga entspricht dem Körper, Bakti-Yoga dem Seelischen, Emotionalen, dem Herz und Jnana-Yoga dem Geist.

Die verschiedenen Menschentypen fühlen sich mehr oder weniger zu einem Weg besonders hingezogen. So gibt es "Tatmenschen", für die es notwendig ist, etwas Praktisches zu tun (Karma-Yoga), Menschen, die mehr nach dem Gefühl leben (Bakti-Yoga) oder Erkenntnis- menschen (Jnana-Yoga).

So war zum Beispiel Mutter Theresa ein Karma-Yogi, eine Frau, die unermüdlich im selbstlosen Dienst an den Armen stand. In ihrer Liebe und Hingabe an Jesus war sie aber auch ein Bakti-Yogi.

Stellung: Der Baum, eine Gleichgewichts- übung,die das innere und äußere Gleichgewicht stärkt, Ruhe, Konzentration und Zentriertheit bewirkt, die Beinmuskeln stärktund die Körperhaltung verbessert. (Fotos: Yoga-Zentrum Mannheim

Asana: Das Kamel: das Asana stellt eine Rückwärtsbeuge dar, bewirkt eine starke Biegung der Wirbelsäule nach hinten,der Brustkorb wird gedehnt, wirksam für den Rücken, die Atemwege, Brustkorb und Nieren.

Hatha-Yoga ist die im Westen bekannteste, körperorientierte Form des Yoga und beinhaltet hauptsächlich Körperstellungen (Asanas) und Atemübungen (Pranayama).

"ha" bedeutet Sonne und "tha" bedeutet Mond. Hatha-Yoga ist die Verbindung von Sonnen - und Mondprinzip. Die chinesische Entsprechung finden wir in Yin und Yang. Hatha- Yoga ist die Verbindung des aktiven, sich bewegenden, männlichen Prinzips mit dem ruhenden, entspannten, weiblichen Prinzip. Diese beiden Prinzipien oder Urkräfte sind in unserem Körper durch die beiden sich ergänzenden Gegenspieler des vegetativen Nervensystems: Sympatikus und Parasympatikus repräsentiert.

Im Hatha-Yoga geht es also darum, diese beiden Urkräfte in Einklang zu bringen, sodaß beide zu gleichen Anteilen gegenwärtig sind; der angestrebte Zustand in die Ausgeglichenheit (Sattva guna): weder Übererregbarkeit noch Trägheit, sondern aktives Handeln aus der Ruhe heraus.

Die Yogastellungen (Asanas) bestehen aus einem rhythmischen Wechsel von Anspannung und Entspannung, Dehnen und Pressen. Je nach Asana können bestimmte Wirkungen erzielt werden wie Anregung des Kreislaufes oder Sedierung, wärmende oder kühlende Wirkung, Dehnung oder Stärkung der Muskeln, dynamische, energetisierende Wirkung oder Konzentration und Ruhe.

Durch Atemübungen (Pranayama) lernt man, den Atem bewußt wahrzunehmen und zu regulieren.

Durch geführte Entspannung und Körperwahr- nehmung lernt man bewußt und schnell, Muskelspannung loszulassen und die Wirkungen der Asanas zu spüren.

Hatha-Yoga wirkt vor allem auf die Wirbelsäule und den Rücken, auf Muskeln und Gelenke. Die Körperhaltung wird verbessert.

Durch Einflußnahme auf die inneren Organe, die Hormondrüsen und das vegetative Nervensystem, beugt man Krankheiten vor. Viele vegetative Störungen verschwinden mit der Zeit. Man bleibt jung, vital und flexibel bis ins hohe Alter.

Hatha-Yoga ist Bestandteil des Raja-Yoga, des achtstufigen Yogaweges, der mehr geistig orientiert über Atemkontrolle, Konzentration und Meditation zur vollkommenen Beherrschung von Körper, Seele und Geist führt. Ängste, Sorgen, Krankheit und Leid können überwunden werden. Der klassische Raja-Yoga kann zur Selbstverwirklichung, zum Überbewußtsein (samadhi) führen. Dann ist die Trennung zwischen unserem kleinen begrenzten Ich und dem allumfassenden höheren Bewußtsein aufgehoben. Die Einheit (Yoga) ist erreicht.

1.Yama: Regeln oder Vorschläge zum Handeln in der äußeren Welt: Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Nichtstehlen, Enthaltsamkeit (meint: Mäßiger Umgang), Nichtbestechlichkeit

2. Niyama: Disziplin für uns selbst: Reinheit körperlich und geistig, Zufriedenheit, Selbstdisziplin, Studium der Schriften, Glaube, Liebe und Hingabe

3. Asanas: Körperliche Stellungen, die den Körpertempel gesund erhalten

4. Pranayama: Regulierung des Atems und somit der Lebensenergie

5. Pratyahara: Zurückziehen der Sinne von der Aussenwelt nach Innen

6. Dharana: Konzentration

7. Dhyana: Meditation, Eintauchen in einen feineren Bewußtseinszustand

8. Samadhi: Ziel des Weges, völliges Aufgehen im Zustand des Überbewußtsein mit absoluter Glückseligkeit (Ananda) (wird nur von Wenigen erreicht

Yoga-Kurse finden statt im Yoga-Zentrum

Birgit Lindenberg, Kaiserstuhlring 36, 68239 Mannheim (Seckenheim)


Link für weitere Informationen
http://www.yogazentrum.com

 
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